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 Normandie, Frankreich

Auch im Sommer 2009 wollte ich wieder eine ausgiebige Bunkertour unternehmen. Nachdem ich 2008 schon den Pas-de-Calais Teil in Frankreich sehr spannend fand, lag dieses Mal mein Hauptaugenmerk auf den Stränden und Befestigungsanlagen der Normandie. Wie üblich habe ich im Frühjahr eine Menge zum Thema und zu den einzelnen Stränden recherchiert, relativ schnell war dann klar, das das Hauptziel Omaha Beach sein sollte und die Befestigungen drum herum. Im Gegensatz zu meinen bisherigen Touren würden dieses Mal nur wenige Bunker auf dem Programm stehen, dafür aber vergleichsweise viele Museen. Das wurde dann zwar vor Ort wieder etwas geändert, aber dazu später mehr. Schönerweise war ich dieses Mal wieder mit meinem Kollegen Robert unterwegs, dem ich dieses Mal zumindest elementare Französischkenntnisse voraus hatte. Dieser bedurfte es aber eher weniger, Englisch wird doch zumindest in der Normandie ganz gut verstanden. Wieder war die Planung sehr straff - binnen drei Tagen fuhren wir nach Frankreich, sahen viele Bunker und Museen, zelteten zwei Nächte in der Nähe der Küste und fuhren dann wieder zurück. 2100km in drei Tagen - eine stolze Leistung... 

Die grobe Planung sah vor, am ersten Tag nach Frankreich zu fahren, dort dann im Hinterland von Sword Beach die berühmte Pegasus Brücke (bekannt aus "Der längste Tag") zu sehen und noch die Batterie von Merville. Durch die lange Fahrt würde das den ersten Tag gut ausfüllen - zumal wir auch noch das Zelt aufbauen müssten etc. Am zweiten Tag sollte dann als erstes Highlight ein Besuch des Strands von Omaha Beach am Widerstandsnest WN62 auf dem Plan stehen, diverse Museen zur Landung in der Normandie und noch eine weitere Geschützbatterie. Es gab noch als Zusatzziel einen Besuch in St Mere Eglise mit Museen und dem Kirchplatz. Am dritten Tag sollte dann der Point-du-Hoc auf dem Plan stehen, danach zwei Geschützbatterien und dann die Rückkehr nach Deutschland bis spät in die Nacht. Wir haben vor Ort die Abfolge am zweiten und dritten Tag geändert, da wir bei einigen Zielen deutlich schneller durch waren, als veranschlagt, auch dazu später mehr. 

Die Hinfahrt war endlich einmal völlig ereignislos, nur recht lang - der Verkehr nicht zu dicht, kaum Staus, die Fahrt durch Belgien und Frankreich wie gewohnt durch Tempolimits eher zäh. Immerhin hat sich mein neues Auto, ein Kombi gut bewährt. Mit ausreichend Stauraum war Platz kein Problem, die Klimaanlage hielt uns bei angenehmen Temperaturen, das Navi navigierte und die Elektro-Kühlbox hielt den Temperaturen gut stand. In den kleinen Kühltaschen war noch zusätzliche Verpflegungen und Getränke untergebracht, die zwar nicht zu lange kalt blieben, aber dann nach und nach bei passendem Verbrauch in die Elektrobox wandern konnten um dort weiter gekühlt zu werden. Klappte sauber. 

 

Nach guten siebeneinhalb Stunden Fahrt waren wir dann gegen frühen Nachmittag am ersten Ziel angelangt, der Batterie von Merville. Sofort stach mir deren neuestes Ausstellungsstück ins Auge: Eine recht gut erhaltene und vor allem begehbare DC3, wie sie auch für den Absprung von Fallschirmspringern genutzt worden war. Das war zwar nirgends angekündigt, aber eine schöne Überraschung. Kurz Tickets gekauft und dann haben wir als erstes ausgiebig das Flugzeug betrachtet.  

 


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(Gut erhaltene DC3 bei der Batterie von Merville.)

Die Bunker im Hintergrund waren wie schon im Vorfeld recherchiert alle recht klein - von den massiven Anlagen der Maginotlinie, den Forts aus dem ersten Weltkrieg oder den V-Waffen-Bunkern her kein Vergleich. Vom Ostwall mal ganz zu schweigen - am Vergleichbarsten waren die Bunker noch mit den Anlagen des Westwalls, die wir schon gesehen hatten. Nachdem wir das Flugzeug nun wirklich ausgiebig betrachtet hatten von innen und außen, haben wir uns nun die Anlage der Bunker angesehen. Leider konnte man nur zwei von innen sehen, aber auch so vermittelten diese einen guten Eindruck, wie es mal hier ausgesehen hatte. 

(Der Bunker Nummer 4 - einer der Bunker, in denen die Geschütze geschützt standen.)

Im letzten Bunker konnte man dann eine kleine Licht- und Tonshow miterleben, die den Angriff auf die Bunker in der Nacht der Invasion simuliert. Nichts für kleinere Kinder, es knallt und blitzt schon ein wenig heftiger. Muss man sich nicht unbedingt geben, aber kann man ruhig. In der kleinen Ausstellung im Bunker sind viele, gut erhaltene Elemente der typischen West- und Atlantikwallbunker zu sehen. Kompletter Bunkerofen, die typischen Klappbetten - der Bunker zeigt hervorragend, wie damals die Innenausstattung aussah und gibt bei den später besuchten Bunkern einen Vergleichseindruck, was dort mittlerweile alles fehlt...  

(Ausstellung im letzten Bunker. )

Nach einer knappen Stunde Aufenthalt hatten wir hier alles gesehen und fuhren zu unserem zweiten Ziel des Tages, der "Pegasus Brücke". Nach einer knappen Viertelstunde war diese problemlos gefunden und wir sahen uns das Museum im Inneren an. Nett gemacht erzählt es die Geschichte rund um dieses Brücke, die als wichtiger Übergang über einen Fluss für die Invasion von Bedeutung war.  

(Ausstellungsgebäude in Flügelform...)

 

(Die Pegasusbrücke in Panoramaansicht.)

(Einschusslöcher auf der Brücke.)

 

(Ein nachgebauter Horsa-Gleiter, der leider nicht mehr betretbar ist. Schade. )

Wir schauten uns also außen die Brücke, den Gleiter und die Miniausstellung in den Holzbaracken an - recht interessant, es war schon seltsam, diese Brücke intensiv aus der Nähe betrachten zu können. In Filmen wie "Der längste Tag" erscheint sie deutlich größer, als sie in Wirklichkeit ist. Hier war sie doch eher klein und machte gar nicht den Eindruck, in irgendeiner Form so bedeutend gewesen zu sein. Dennoch: Gut gemachte Ausstellung, ein spannender Einstieg in unsere Tour. 

 


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Nach wiederum einer (sehr) knappen Stunde waren wir dann aber auch durch mit Ausstellung, Brücke und dem Gleiter und machten uns auf den Weg zum Zeltplatz. 

(Zelten in Frankreich in Bayeux.)

Dort eingetrudelt radebrechte ich mich mit Französisch durch und reservierte uns einen vernünftigen Platz. Da wir noch vor Saisonstart vor Ort waren, war der Platz recht dünn besiedelt, die Nachbarn freundlich und etwas reserviert - das war OK. Sanitär - nunja. Frankreich eben. Die Toiletten waren zu Zweidritteln brauchbar, aber mehr auch nicht. Duschen dagegen einfach, aber in Ordnung, wir würden hier also zwei Tage aushalten können. Jedenfalls eine konkurrenzlos günstige Übernachtung - nur die Temperaturen würden Probleme machen. Wie auch letztes Jahr stand schnell fest: Grill und Getränkevorbereitung exzellent (Steaks, Baguette, Radieschen und Tomaten, Babybel-Käse, dazu Saucen - perfekt. Das Bier war auch dank Kühltaschen und Box eiskalt...), aber die Außentemperatur - eiwei. Schon um 22 Uhr war es so kalt, das wir uns in Pullis, T-Shirts und Jacken vor den Grill setzten und dort die Babybel-Wachs-Ummantelung verbrannten (!) um noch ein wenig mehr Temperatur zu erzeugen. Brachte nicht sooo viel, machte aber wenigstens Spaß. :)

 


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Zum Glück gab es die Woche vor der Reise im lokalen Discounter neue Thermodecken, von denen ich zwei dabei hatte plus eine weitere Wolldecke. Damit ließ es sich nach dem guten Grillabend ganz gut im Zelt aushalten. Eine Thermodecke am Boden isolierte unsere Matratzen von unten, eine auf den Matratzen isolierte zusätzlich - die Wolldecke kam auf den Schlafsack und so war die Nacht zwar nicht so erholsam wie zuhause aber gut erträglich. Aber wir waren ja auch nicht zum Ponyhofreiten hier...

 

 Widerstandsnest 62 - Omaha Beach

Der Morgen kam früh, die Sonne stieg, wir nutzten die Duschen und fuhren dann früh nach gutem Frühstück los, um uns unser Hauptziel anzuschauen: Das Widerstandsnest 62 am Omaha Beach. Nach kurzer Fahrt vom Zeltplatz kamen wir praktisch sofort am ehemaligen Widerstandsnest an. Direkt daneben gelegen ist der große amerikanische Soldatenfriedhof, der aus "Soldat James Ryan" bekannt ist - wir hatten vielleicht später vor, auch ihn zu besuchen. Nach kurzer Suche fanden wir einen Parkplatz in der Nähe am oberen Ende des Abhangs über dem Strand. Nur einige dutzend Meter weiter begann das abgezäunte Gelände des Widerstandsnests. Eine merkwürdige Stimmung lag über dem frühen Morgen, lange bevor größere Touristenscharen sich diesen Abschnitt ansehen würden. 

 


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Das Widerstandsnest 62 war ein befestigter und teilweise verbunkerter deutscher Stützpunkt zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, welcher sich an der Küste der Normandie befand. Die Bekanntheit dieser Verteidigungsstellung rührt aus der Tatsache, dass die US-amerikanischen Landungstruppen, welche 1944 im Rahmen der Operation Overlord anlandeten, durch das Abwehrfeuer dieser Stellung enorm hohe Verluste erlitten haben

Das WN 62 umfasste ein ca 332 × 324 Meter großes Areal, welches etwa 50–100 Meter von der Küstenlinie entfernt war. Es befand sich etwa einen Kilometer nördlich von Colleville-sur-Mer auf einer – in Richtung Hinterland etwa 20 Grad ansteigenden – Erhebung aus Kalkstein. Die unterschiedlichen Stellungen und Bauten dieses Stützpunkts waren 10 bis 50 Meter über dem Meeresspiegel gelegen und erlaubten einen relativ guten Überblick über das davor liegende Strandgelände. Als die Operation Overlord begann, fiel der Bereich des Widerstandsnest 62 in den amerikanischen Landeabschnitt Omaha Beach. Es lag hierbei genau an der Grenze der Unterabschnitte Easy Red und Fox Green.

 

(Ansicht des Geländes von oben her, in der Mitte ein Denkmal für die Gefallenen. Man erkennt auch so eben einen kleinen Einmann - Tobruk-Bunker rechts neben dem Weg.)

Etwas ergriffen haben wir uns zunächst das Denkmal angesehen. Die Panoramaaufnahme von dort aus über den Strand erscheint eigentlich "ganz normal". Uns war aber etwas weniger normal zu Mute, hier fand schliesslich eine der blutigsten Schlachten auf kleinstem Raum der Geschichte statt. Daran erinnern heute eigentlich nur noch die Bunkerreste und Denkmäler, sowie der Friedhof. Ohne die, würde man hier kaum so etwas vermuten. Man erscheint doch immer wieder recht unbedeutend und wenig Einfluss nehmend gegenüber der Natur. 

(Leider etwas klein geratene Panoramaaufnahme des Strandabschnitts beim WN62.)

Dank ein wenig Literatur wusste ich einigermaßen, was hier wo zu sehen ist. Aber auch die Übersichtskarte half, sich zurecht zu finden. Wir begannen damit, uns den Mannschaftsbunker in der Nähe des Denkmals anzuschauen. Solche simplen Gruppenunterstände, die im Prinzip nur ausbetonierte Erdbunker sind, waren am Atlantikwall relativ verbreitet. Normalerweise gab es hier reichlich Regelbauten, aber dieser scheint keiner zu sein. Muss ich noch mal nachlesen.  

(Auf dem Weg in den Gruppenunterstand beim WN62.)) 

Gefüllt war der Boden innen leider mit Müll, auch sonst war eher wenig erhalten. Die Decke war noch teilweise mit verrostetem Wellblech ausgestattet, der Notausgang halb verschüttet und irgendwer hatte versucht, ein Loch in eine der Seiten zu stemmen. 

(m Bunker, gut zu sehen die verrostete Wellblechdecke und reichlich Müll auf dem Boden.)

Ich machte einige Fotos vom Bunkerinneren, viel zu sehen war so aber nicht. Früh am Morgen war es hier recht still und leise, man hatte eine Ahnung, wie es hier früher vor der Invasion wohl gewesen sein könnte... 

(m Bunker, gegenüberliegende Seite. In der Mitte der Notausstieg, im Hintergrund Scharte Richtung Eingang, die Treppe hoch liegt der Mörser-Tobruk.)

Wir schauten uns den Bunker noch ein Weilchen an, gingen dann aber zu dem fast angrenzenden nächsten Objekt hinüber, dem Kommunikationsstand zum Nachbar-WN und einen angehangenen Mörserstand. Dieser war wohl zum Zeitpunkt der Invasion noch nicht bestückt, wurde aber wohl als Deckung genutzt. Ein sehr kleines Objekt, das man nur geduckt und teilweise kriechend erreichen konnte, er ist bereits zur Hälfte voller Erde. 

(Auf den Weg in das Objekt, man kann deutlich noch den angehangenen Kommunikationsstand und den betonierten Graben sehen.)

(Blick von oben in den Rundschacht für den Mörser. Deutlich zu sehen, wie hoch schon die Erde im ehemaligen Bunker ist.)

Von dort aus gingen wir dann Richtung Strand und sahen uns die beiden Geschützkasematten an. Hier waren deutliche Kampfspuren zu sehen, die Bunker wurden böse zerschossen. In den kleinen Bunkern waren die Geschütze seitlich angebracht, so das von vorne kein direkter Beschuss möglich war. Die grobe Richtung war nach Point-du-Hoc ausgerichtet, eine direkte Verteidigung nach vorne erfolgte eher durch die Maschinengewehre, die in Feldstellungen bzw. den Tobruks untergebracht waren. Von den Feldstellungen ist aber nicht mehr viel zu sehen, Vertiefungen im Boden sind alles, was von den Gräben übrig ist.

(Kasematte von hinten, die Eingangsschikane wurde nach Einbringen des Geschützes errichtet. Oben drauf ist heute das Denkmal zu finden.)

(Kasematte von vorne, man sieht, das nach vorne hin das Panzerschild entfernt wurde. Beschussspuren sind auch deutlichst zu sehen.)

(Die Auswirkungen eines Volltreffers in den Bunker - zentimeterdicker Stahlbeton wurde einfach zerschmettert, das wird keiner überlebt haben. Im Hintergrund die Eingangsschikane aus Betonblöcken. Auf dem Boden Metallschienen, auf denen das Geschütz seitlich bewegt wurde.)

Auch die zweite Kasematte sah ähnlich zerschossen aus. Wir betrachteten die Zerstörungen in den beiden Bunkern ausgiebig, trotz ihrer recht kleinen Größe hielten wir uns längere Zeit in ihnen auf. Leider ist die zweite Kasematte mit Wasser voll gelaufen, so das man nicht problemlos hindurchwandern kann. Ist aber kein großes Problem, man kann einfach außen herum laufen.

Wir gingen dann zum Strand selber hinunter, der aufgrund der Flut recht schmal war. Auf dem Weg dorthin trafen wir die ersten anderen Schlachtfeldtouristen, die in einem Bus von Battlefieldtours aus England durch die Gegend gefahren wurden. Was man aber auch am Parkplatz sehr gut sehen konnte, waren die Reste des Panzerwalls und Grabens, der gegen ein Anlanden von Panzern gegraben wurde. Dieser ist heute schon reichlich flach geworden, in einigen Jahren dürfte er komplett verschwunden sein.

(Panzergraben und Wall am Strand von WN62 von hinten, man beachte, wie flach der Strand hier unten ist.)

Vom Strand aus gesehen, schien der Anstieg des Hügels gar nicht so steil - dennoch ist hier ein 20 Grad Winkel zur Erhebung am Strand. Auch einfach zu sehen, ist die völlige Deckungslosigkeit des Strands, das einzige natürliche Hindernis ist der Sandwall, den die Brandung aufgeworfen hat. Nicht einmal mannshoch, war dies die einzige Deckung, die vor den deutschen Maschinengewehren schützte. 

(Panzergraben und Wall am Strand von WN62 von der Seite, deutlich zu sehen, wie verlandet er ist.)

(Kniend vor dem Brandungswall - einzige Deckung am Strand. Oben zu erkennen die Bunker des WNs.)

Wir haben uns dann noch ein wenig am Strand aufgehalten, sind dann durch die Böschung wieder nach oben geklettert und entdeckten dabei ein kleines, idyllisches Nachtlager - auch so etwas findet man bei Bunkertouren...

(Stillleben am Strand - kleine Robinsonade mit Hängematte vor Lagerfeuer...)

Nach etwas über einer Stunde insgesamt sind wir dann zurück zum Auto gegangen - wir hatten zwar mehr Zeit für den Besuch hier verplant, aber deutlich mehr war nicht zu sehen. Unser nächstes Ziel sollte dann eines der kleineren Museen hier in der Nähe sein, das vor allem ein paar Landungsboote  und ein paar weitere, seltene Ausstellungsstücke hätte. Wir überlegten noch, den Soldatenfriedhof zu besuchen, unter anderem wurde hier die Anfangsszene von "Soldat James Ryan" gedreht, haben das aber dann doch gelassen.

 

Nach vergleichsweiser kurzer Fahrt kamen wir dann an dem Museum an, das Musée D Day Omaha in Vierville-sur-Mer. Statt der geplanten zwei Stunden für dieses Museum waren wir hier in Rekordzeit durch - eine gute halbe Stunde reichte, diese als Museum getarnte Militaria- und Schrottsammlung ausgiebig anzuschauen. Die Texte an den Exponaten waren zweifelhaft und oder falsch, die Ausstattung bodenständig und die Marschmusik im Hintergrund gruselig. Immerhin haben wir ein paar seltene Objekte gesehen, so einen Goliath Ladungsträger mit Transportbox, welcher jeden Company of Heroes Fan begeistern dürfte. 

 

(Perfekt erhaltener Goliath auf Transportkiste mit Bediener.)

Wir waren nicht wirklich begeistert von der Präsentation und dem Ambiente, aber die Objekte haben das Ganze ein wenig gerettet. Dennoch ein Museum aus der Kategorie: Muss man nur einmal gesehen haben, wenn überhaupt.

(Zerfallende Landungsboote, Schrott und im Hintergrund ein sanitärer Unfall als Toilette - grenzwertigst...)

Vor der Tür sahen wir dann noch ein paar mehr oder minder schrottreife Objekte, die tw. mit dem Thema des Museums nichts zu tun hatten (Tschechische Kanone aus den 60ern...?). Spektakulär war eigentlich die dicke Panzerglocke am Eingang, leider nicht von innen zu sehen. Schade. Wir haben dann einen kurzen Imbiss zu uns genommen, dabei festgestellt, das wir zwar den Kocher für ein Mittagessen dabeihatten, aber keinerlei Besteck und Teller. Diese warn im Zelt - gut geplant... 

Geplant war als nächstes ein Besuch bei der Batterie Longues-sur-Mer, aber aufgrund der noch frühen Stunde haben wir kurz entschlossen das Optionsziel für den Tag, das Museum Musée Memorial d’Omaha Beach in Saint Laurent-sur-Mer noch mitgenommen. Wie sich herausstellte eine lohnenswerte Wahl, denn auch hier wurden viele Objekte gezeigt, diese aber schön in einem sinnvollen Zusammenhang gestellt und vor allem nicht als Sammelsurium präsentiert. Eindeutig Daumen hoch für dieses Museum!

(Ein "Topolino"-Auto, von der Wehrmacht requiriert.)

(Wunderbar gemachte große Dioramen, gespickt mit authentischen Ausstellungsstücken und hervorragend mehrfach beschriftet - so sieht ein gutes Museum aus!)

(Vor der Tür ein gut erhaltener Shermanpanzer hinter einer Panzersperre.)

Geplant war nun aber der Besuch der Batterie - wir haben dann noch kurz einen kleinen Snack zu uns genommen und der Führung des Navis vertraut - leider hatte sich hier die Straßenführung geändert, weswegen wir an einer Sackgasse hängen blieben. War aber nicht weiter schlimm - zum Ausgleich fanden wir hier einen kleinen verbunkerten Geschützstand, den wir uns natürlich ansahen. 

 
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Dieser scheint Teil eines Widerstandsnests (WN65) gewesen zu sein, denn ein wenig den Hügel hinauf fanden wir ein paar Reste von Stellungen und vor allem einen relativ verschütteten Unterstand, der in die Erde gegraben war. Meine Versuche in diesen einzudringen scheiterten aber an der versehentlich zu Hause vergessenen "Dreckeligausrüstung" - meine einzige warme Hose wollte ich mir in Anbetracht des schlechten Wetters nicht völlig ruinieren, ein Einstieg in den Bunker war nur durch ein kleines Erdloch möglich. Vermutlich (so auch was das Foto zeigt) ist aber auch dieser Bunker leer bis auf reichlich Müll.

(5cm Pak Geschützbunker am WN65..)

Bekannt ist das WN65 eigentlich für den kleinen Geschützbunker, der heute beliebtes Touristenziel ist. In ihm befindet sich noch die originale 5cm PAK, die wir auch eifrig fotografierten. Aber selbst die einschlägigen Beschreibungen im Netz sprechen nur von dem Geschützbunker, zwei Mörsertobruks (die wir nicht gefunden haben) und einer weiteren Pak in Feldstellung. Von daher scheint der ausgegrabene Unterstand irgendwie nicht sehr bekannt zu sein...

(Der rutschige Weg zum verschütteten Gruppenunterstand (?).)

(Eingangsbereich - nicht so vielversprechend...)

 

(Ansicht des Geschützbunkers von oben.)

Nach eine halben Stunde hatten wir aber genug von der kleinen Exkursion und überlegten, wie wir am sinnvollsten den Rest des Tages angehen sollten. Kurzerhand haben wir unseren Reiseplan geändert und wollten heute noch den Point-du-Hoc uns ansehen, um den letzten Tag komplett mit St- Mere Eglise und den Batterien in der Nähe dort zu verbringen. Das sollte die Fahrerei deutlich reduzieren.

Gesagt, getan - wir haben uns zwar wie geplant als nächstes Ziel die Batterie Longues sur Mer angeschaut, das Museum in Bayeux aber als Tagesziel verworfen. Nach wieder recht kurzer Fahrt kamen wir in Longues sur Mer an. Da die Batterie hier auf staatlichem Boden steht und nicht in provater Hand ist, ist der Eintritt frei und die Umstände leider entsprechend.

 

Die Batterie Longues sur Mer ist die einzige deutsche Küstenbatterie des Atlantikwalles mit noch erhaltenen Kanonen in der gesamten Normandie - also ein spannendes Ziel. Die Batterie besteht aus vier Geschützbunkern, die Kanonen und Bunker weisen dabei reichlich unterschiedliche Zustände auf und sind teils erheblich zerstört. Die größten Schäden stammen vom Beschuss durch Schiffsgeschütze. Die Geschützbunker liegen etwa 2 km von der Küstenlinie entfernt und parallel zu dieser angeordnet, nur geringfügig in der Tiefe gestaffelt. Aufenthaltsräume waren in separaten Personalbunkern untergebracht. Nicht alle der Bunker sind komplett aus Beton gegossen, sondern teils aus Betonsteinen gemauert.

Die Hauptbewaffnung der Batterie bestand aus 15-cm-Schnellfeuerkanonen, daneben gab es zur Selbstverteidigung Maschinengewehre und Mörser, vor allem in sogenannten Tobruk-Kleinbunkern, Minenfelder und Stacheldrahtgürtel. 


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Direkt an der Küstenlinie gelegen befinden sich zwei sichtbare Tobruk-Kleinbunker und der ehemalige Beobachtungs- und Feuerleitbunker. Dieser ist im Film "Der längste Tag" zu sehen, allerdings nicht in originaler Verwendung, und "dekoriert" (2-cm-Flakvierling im Film zwischen Bunker und Steilküste). Der Feuerleitbunker und die Tobruk-Kleinbunker waren lange Zeit teils verschüttet und voll Wasser gelaufen und somit schwer begehbar. Zum Jahr 2004 (Jubiläum 60 Jahre Landung) wurden sie touristisch erschlossen.

Und diese "touristische Erschließung" ist auch genau das Problem: Wir waren ständig damit konfrontiert, das Horden von desinteressierten Schülern die Bunker durchklettern "mussten", dabei wild mit ihren Handys untereinander (!) telefonierten und als Krönung des Ganzen vor unseren Augen ein Schwung 9-jähriger Nachwuchsfranzosen direkt an die Bunkerwände pissten.

Na vielen Dank, liebes Kulturvolk für diese eindrucksvolle Demonstration von Anstand und Respekt vor der Geschichte. Das war angewandte Völkerverständigung oder so - wir waren reichlich angeekelt. Schade - denn an für sich sind die Anlagen interessant!

(Alle Stellungen auf einen Blick.)

 

(Bunker mit Schülerhorde oben drauf.)

(Das Innere mit Geschütz, Robert als Maßstab.)

(Der berühmte Beobachtungsbunker aus "Der längste Tag".)

(Im Bunker.)

(Durchschossene Bunkerdecke an einem der Geschütztürme.)

Eine erfrischende Wanderung zurück zu unserem Auto später und nach Eintreffen auf dem brechend vollen, auch als Grill- und Campingplatz missbrauchten Parkplatz (oh - als Toilette wurde er auch parallel genutzt, wenig überraschend...) entschieden wir uns, hier möglichst schnell das Weite zu suchen und uns eines unserer nächsten Ziele anzusehen. An für sich ist die Batterie auf jeden Fall einen Besuch wert - man sollte nur idealerweise früh am Morgen oder spät am Abend hier auftauchen, und weniger sonnigem Wetter. Das minimiert den Besucheransturm und man hat besser Möglichkeiten, in Ruhe und einigermaßen bedächtig und respektvoll sich den Anlagen zu nähern.

 

 Point du Hoc

Wir waren nun plangemäß eigentlich unterwegs, um uns das Musée Mémorial de la Bataille de Normandie in Bayeux anzuschauen - da wir aber bereits zwei Museen gesehen hatten, disponierten wir um, und fuhren zum Point-du-Hoc. Die Fahrt dauerte dorthin eine Kleinigkeit länger und unterwegs haben wir noch kurz einen kleinen Snack zu uns genommen, so dass wir fast eine Stunde unterwegs waren. Am Point-du-Hoc angekommen, präsentierte sich mir ein relativ vertraut wirkender Anblick: Riesige, überwachsene Krater von Bomben- und Granateinschlägen zeugten auch Jahrzehnte nach den Kämpfen von der unglaublichen Brutalität, mit der hier Krieg geführt wurde. Robert hatte solch große Krater noch nicht gesehen, ich kannte das ja schon von Verdun etwas - jedoch nicht solche Dimensionen. Dort sind die Krater eher kleiner, dafür zahlreicher - hier hingegen nicht so zahlreich, aber teilweise von erheblicher Tiefe und Umfang. 

 
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Wir gingen also von dem riesigen Parkplatz aus zur Spitze des Kaps, sahen auf diesem Gelände viele, viele Bunker. Auch hier ist das Gelände kostenlos zugänglich, wir befürchteten also ähnliche Verhältnisse, wie bei der eben gesehenen Batterie. Zum Glück aber verhindern die wirklich großen Touristenmassen die "Pissoir"-Auswüchse etwas, zudem gehört das Gelände nun den USA; die hier ein bisschen pflegend eingreifen. 


(Krater direkt am Eingangsbereich.)

Der Pointe du Hoc ist ein 50 Meter langer und etwa 30 Meter hoher Abschnitt an der Steilküste an der Calvadosküste in der Normandie etwa 6,4 km von dem von den Alliierten Omaha Beach getauften Strandabschnitt entfernt. Am D-Day, während der Operation Overlord im Zweiten Weltkrieg, schaltete ein US-amerikanisches Ranger-Bataillon bei Pointe du Hoc nach schweren Kämpfen die deutsche Stellungen aus.

Bei Pointe du Hoc befand sich eine deutsche Stellung mit sechs 155-mm-Artilleriegeschützen, die den Strand bewachten und somit die amerikanischen Landungstruppen an den Strandabschnitten Utah und Omaha Beach unter Beschuss hätten nehmen können. Die Stellung war von der deutschen Organisation Todt erbaut worden. Das Areal war durch zwei 2-cm-Flugabwehrkanonen, diverse Maschinengewehr-Stellungen, Minenfelder und Stacheldrahtverhaue sowie durch die Klippen geschützt. Laut Berichten der Resistance sollten sich 125 Soldaten der SS und 85 Kanoniere in den Stellungen befinden. Ein aus 225 Männern bestehendes Rangerbataillon sollte laut Plan von See aus an den Füßen der Klippen anlanden und dann mit Seilen, Leitern und ähnlichem die Felswände emporklettern. Danach sollten die Truppen das obere Kliff erobern. Der Angriff sollte vor den alliierten Hauptlandungen ausgeführt werden. Es war vorgesehen, den Angriff um 6:30 Uhr morgens zu beginnen. Eine halbe Stunde später sollte eine zweite Gruppe, bestehend aus acht Kompanien, folgen. Daraufhin sollten sie von Truppen, die am Abschnitt "Dog Green" bei Omaha Beach landeten, abgelöst werden.

(Noch ein riesiger Krater auf dem Gelände.)

Nach einigen anfänglichen Rückschlägen aufgrund schlechten Wetters und Navigationsproblemen landeten die Amerikaner 40 Minuten später als vorgesehen am Fuß der Klippen, während der Angriff von alliierten Zerstörern unterstützt wurde. Die Deutschen leisteten jedoch verbissen Widerstand und warfen mit Felsbrocken und Handgranaten auf die heraufkletternden Amerikaner. Gegen 7:45 Uhr erreichten die ersten Ranger das Kliff in Höhe der zerstörten Flak-Stellung und richteten sich zur Verteidigung ein. 

(Offene Geschützstellung mit verbunkerten Splitterschutzzellen und Munitionsnischen. Heute mit Geländer versehen und als Aussichtsplattform genutzt.)

Wir gingen eine ganze Weile durch diese doch recht große Anlage. Viele Teile waren fürchterlich zerstört, manche andere in erstaunlich gutem Zustand - und es gab Bunker über Bunker. Unglaublich, wie viele kleine und mittlere Bunker hier auf engstem Raum zusammen zu finden sind. Je weiter weg wir vom Eingangsbereich der Anlage kamen, desto kleiner wurden die Touristenscharen, desto interessanter wurden aber auch unsere Entdeckungen. Schließlich fanden wir sogar einige kleine Regelbauten, in denen noch Reste der Innenausstattung zu finden sind.  

(Zerstörter Munitionsbunker.)

 

(Offene Bettung für eines der großen Geschütze. Diese sollten in den geschützten Kasematten aufgebaut werden, befanden sich aber beim Angriff überhaupt nicht mehr in der Stellung. )

 

(Dicht an dicht gesetzte Regelbauten überall. Gut zu erkennen, wie stark der Bomben- und Schiffsartillerieangriff hier den Boden durchwühlt hat.)

 

(In einem der Regelbauten. Gut zu erkennen die erhaltene Holztäfelung der Decke (zur Splitterminimierung) und die an den Wänden hängenden Haken zur Befestigung der Feldbetten.)

Wir waren richtig überrascht, in diesem Areal voller Touristen noch zwei, drei Bunker zu finden, die nicht von Souvenirjägern restlos geplündert sind und in denen noch Haken etc. vorhanden sind. Liegt sicher daran, das sie voller Matsch sind, am Ende des Geländes liegen und stockdunkel im Inneren sind. Alle Touristen hier waren nicht auf so etwas vorbereitet oder ausgerüstet, Besuchsversuche von ein paar Teenagern, die uns beim Verlassen des Bunkers sahen, endeten bereits nach Sekunden mit einigem Gemecker aufgrund des Matsches. Mit Turnschuhen sollte man hier auch nicht reinklettern... 


(Die berühmte Felsspitze von Point du Hoc.)

Zusammen haben wir noch eine Weile das Gelände erkundet, irgendwann war es aber auch gut. Nach ein paar Bildern, die das Gelände als Panorama zeigen würden, haben wir uns dann auf den Rückweg zum Auto gemacht, denn wir wollten noch mindestens einen weiteren Punkt aus unserer langen Liste erledigen: Die Batterie Maisy. Kurz ein wenig Wasser am Auto getankt, ging es dann nach Konsultation des Navis weiter auf unserem Weg. 


(Überblick auf das Gelände am Point du Hoc.)

 

Batterie Maisy

Nur eine gute halbe Stunde später waren wir dann am letzten Ziel des Tages: Die Batterie Maisy. Jahrzehntelang war sie verschüttet und so mancher Forscher hielt sie für nicht existent oder gar für ein Gerücht. Doch ein findiger Brite hat das Gelände erworben und gräbt nun nach und nach die alte Anlage aus und macht sie touristisch zugänglich. Zwar gibt es noch sehr viel zu tun und an mancher Stelle ist die Restauration recht bodenständig und hemdsärmelig - aber alles hat Charme und der Enthusiasmus der Betreiber macht hier viel wett. An keiner anderen Stelle haben wir uns so lange mit einem der Betreiber unterhalten, wie hier. Sehr nette Leute in jedem Fall. 

 
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Da die Anlage noch recht unbekannt ist, wird man hier auch nicht von Touristen überrannt - im Gegenteil. Lediglich 5 oder 6 andere Besucher waren zeitgleich mit uns vor Ort.


(Baugleiches tschechisches Geschütz, wie es auch bei der Invasion in der Stellung zu sehen war.)

Spannend war hier, wie eine solche Stellung frisch nach der Ausgrabung zu sehen ist - das Ganze hatte deutlich mehr archäologischen Charakter, als die musealeren Darstellungen etwa in Merville am Tag zuvor. Auch sehr spannend. Wir sahen in der knappen Stunde diverse, uns mittlerweile bestens bekannte Regelbauten, aber auch die eine oder andere Besonderheit. Darunter ein Funkbunker sowie die Grundmauern eines Radarbunkers (zumindest vermutet der Besitzer das). Der besondere Charme der Anlage ist auf jeden Fall, das hier die beklemmende Atmosphäre der damaligen Zeit schon durch die "Schützengrabenartigkeit" der Begehung rüberkommt. Man geht zwischen den Geländeteilen durch in den Boden eingegrabene Gräben, die den originalen Gräben folgen. Das gibt schon einen ziemlichen Eindruck davon, wie früher einmal der Aufenthalt in solch einer Stellung in etwa gewesen sein konnte.


(Auf dem Weg zu einem Regelbau, gut zu sehen die tiefen Gräben, durch die man zu den einzelnen Punkten geht.)


(Angehängter Tobrukstand am Regelbau. Die schwarze Isolations- und wasserabweisende Teerschicht ist noch gut zu erkennen.)

Sehr interessant war auch, das ein Teil der Anlage unterirdisch ausgeführt war, das Munitionsdepot etwa war offenbar nicht in normalen Regelbauten (bzw. nicht ausschließlich) untergebracht, sondern es gab dafür extra eine zentrale Anlage, die über lange Zugänge verfügte. In dieser Form haben wir das nur später bei Azeville ansatzweise gesehen.


(In den langen Gängen unter der Anlage - der Strom war ausgefallen, daher hatten wir unsere Lampen gezückt. Der Betreiber war froh, einmal passend vorbereitete Besucher zu haben...)

Auch ein Hospital war bei dem Komplex zu sehen, ebenso die Baracken als Unterbringung, diese waren jedoch dermassen zerstört, das nur Wellblechreste zu sehen waren. Interessant war auch noch der "Radarstand" - offenbar soll hier eine Radarunterstützung der Artillerie getestet werden. Für uns sah der Bau aber bei weitem nicht fertig aus, der Betreiber ist da aber sicher, das er bereits inFunktion war. VOn den Resten her zu urteilen, stimme ich da nicht mit überein.


(Reste des Radarbunkers - an den Seiten noch Armierungsstahl. Sieht ziemlich unfertig aus.)

Neben dem Radarbunker gab es eine kleine Anhöhe, wir nutzten diese, um ein Übersichtsbild der Anlage zu schiessen. Leider ist es aufgrund der Gräben recht schwer auszumachen, was wo isrt - dennoch eine sicherlich interessante Art, dieses Anlage zu zeigen.


(Übersicht über einen Teil der Anlage.)

Wir begaben uns dann Richtung Ausgang, derzeit wird die Anlage noch weiter ausgegraben und in den kommenden Jahren soll noch mindestens ein weiteres Drittel folgen. Empfiehlt sich also eindeutig auch für einen späteren Besuch, mal sehen, was dort noch gefunden wird. Jedenfalls waren wir sehr angetan von diesem Punkt des Tages, auch wenn in Relation gesehen nicht so viel zu sehen ist, wie an manchen anderen Stellen, hat doch die Art der Präsentation mich zumindest sehr begeistert. Daumen hoch.


(Kleines Bild auf einem der damaligen Landungsboote - nette Geste, das wir es betreten durften. Hat kein anderes Museum gestattet!)

Wir verabschiedeten uns dann von den beiden Betreibern und sind dann zurück zum Zeltplatz gefahren, haben uns noch kurz beim lokalen Supermarchee unterwegs eingedeckt und ließen dann wie am Abend zuvor den Tag ausklingen. Weniger Zeltaufbau, dafür mehr Grillen, ein bisschen eiskaltes (auch lokales) Bier und zu später Stunde wieder eisige Temperaturen, die wir mit Verbrennen von allem, was irgendwie übrig und brennbar im Grill war sowie den Thermodecken zu bekämpfen versuchten. Als es dann aber wirklich dunkel wurde, haben wir uns ins Zelt verkrümelt und erneut eine kalte Nacht überwiegend schlafend überstanden. 

Mich rief dann noch morgens etwas explosiver die Natur, was aber hoffentlich nicht am Grillgut lag - ich hatte da eher die kleinen Lidl-Salamis im Verdacht, die sich als ein Snackschlager entwickelt hatten... Ging dann aber. Einerlei - nach einer guten Dusche am Morgen und dem Verpacken des Zeltes (zu nass, wie sich dann herausstellte - Mist!) verabschiedeten wir uns von unserem Nachtlager und machten uns nach Zahlung einer vergleichsweise übersichtlichen Summe auf den Weg nach St. Mere-Eglise. Dort und in der Gegend hatten wir noch einige Ziele für den dritten Tag anvisiert und danach sollte die lange Rückfahrt kommen.

 St. Mere Eglise

Der letzte Tag unserer Tour war angebrochen und wir waren unterwegs, um uns St. Mere Eglise und zwei weitere Batterien anzuschauen, bevor es auf den Weg zurück nach Deutschland ging. Zunächst sind wir nach Norden gefahren, in das Städtchen St. Mere Eglise, uns vor allem bekannt (neben den üblichen Filmen) aus einem Level für Call of Duty. Errrrr.... ja. 

Am frühen Morgen des D-Days, also des 6. Juni 1944, landeten alliierte Fallschirmjäger, 14.000 Amerikaner der 82. US-Luftlandedivision im Zuge der Operation Overlord in der im Hinterland des Strandabschnitts Utah Beach gelegenen Stadt. Die Übernahme des Ortes wurde der 82. US-Luftlandedivision gewährt, tatsächlich haben auch viele Fallschirmjäger der 101. US-Luftlandedivision daran teilgenommen – wegen eines Absprungfehlers.

 
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Bekannt wurde der Ort durch das Missgeschick des amerikanischen Fallschirmspringers John Steele vom 505. Fallschirmjägerregiment der 82. US-Luftlandedivision, der mit seinem Fallschirm an einem der Ecktürme des Kirchturms hängen blieb und sich nicht befreien konnte, da der Kirchenplatz heftig umkämpft war. Wir wollen zum einen diesen Kirchplatz sehen, zum anderen gibt es seit einigen Jahren ein angeblich sehr interessantes Museum zu den Luftlandetruppen dort. Wir wurden in beiden Fällen nicht enttäuscht...

 
(Der Kirchturm mit einem (regelmäßig erneuerten) Fallschirm.)

Nach nicht zu langer Fahrt trudelten wir in St. Mere Eglise ein, parkten auf dem Kirchplatz und sahen uns diesen an. Es stellte sich allerdings heraus, das hier nun nicht sooo viel zu sehen war, denn den Fallschirm an der Kirche zu fotografieren, dauerte nicht wirklich lange, in der Kirche war gerade eine Andacht und die Läden rund um den Kirchplatz glänzten mit touristischer Fallenstellerei oder einem kunterbuntem Tarnfarbenmix aus Militaria und Kinderspielzeug, in diesem Fall gerne Spielzeugwaffen und Plastiksoldaten. OK, das brauchten wir nun nicht unbedingt. Wir machten also ein paar Bilder und ließen das ganze auf uns wirken - doch nach ein paar Minuten zog es uns dann Richtung Museum. Und das war wirklich klasse - selten eine so gute, umfangreiche und vernünftig gemachte Ausstellung gesehen. Viele Ausstellungsstücke, die thematisch gut aufbereitet und in sehr schönem Ambiente präsentiert wurden: Klasse. Leider werden die Bilder dem nicht ganz gerecht, das Museum ist äußerst schwer zu fotografieren. 


(Komplett erhaltener Gleiter der US-Luftlandetruppen.)

Man hat alleine für diesen Gleiter extra einen Kuppelbau errichtet, dieser ist rund um den Gleiter noch mit kleinen Alltagsgegenständen aus der zeit gefüllt, Ausrüstungsteilen und informativen Tafeln. Wirklich schön gemacht.


(Im Inneren des Gleiters, auch hier mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Erschreckend, wie dünn die Wände waren und was das für eine Todesfalle im Prinzip war.) 

Wir verbrachten eine ganze Weile im ersten Kuppelbau und sahen uns dort alles an, was ging. weiter ging es dann zum zweiten Teil der Ausstellung, dort ist das zentrale Element eine hervorragend erhaltene C47, leider nicht betretbar wie die Maschine an unserem ersten Tag, aber dafür noch besser erhalten und auch hier rundherum mit vielen Details präsentiert. 


(Detaillierte Szene rund um das Flugzeug, hier wurde wirklich viel gemacht.)

Wir gingen hier rund um das Flugzeug herum und machten eifrig Bilder, ich unter anderem für einen eventuellen Nachbau einer solchen Maschine als Modellflugzeug - mein neues Hobby machte sich bemerkbar... Es war verblüffend, wie viele Veteranen aus den USA hier zugegen waren, so viele haben wir sonst nur bei Point du Hoc gesehen. Es sieht fast so aus, als ob man hier eine Standardtour anbietet, die die zentralen, museal einfach erreichbaren Punkte miteinander verbindet. Da recherchiere ich noch mal. 


(Detailaufnahme des Fliegers.)


(Und das Museum von außen - wir waren wirklich beeindruckt.)

Nach einem kurzen sanitär notwendigen Aufenthalt warfen wir noch einen Blick auf den preislich deutlich zu teuren Museumsshop (der sich eindeutig an die US Veteranen wendet, auch andere "Support the Troops" T-Shirts und vergleichbare Devotionalien waren nun wirklich nicht unser Ding), ohne etwas zu erwerben. Es wurde aufgrund unseres nicht eben kurzen Aufenthalts Zeit für einen kleinen Brunch, hatten wir doch nach unserem Frühstück praktisch nichts handfestes mehr zu essen. Nach kurzer Umschau entschieden wir uns für das englische Bistro am Kirchplatz, leider nicht die beste Entscheidung. Das Essen war OK, aber über 15 Euro für zwei leidlich belegte Sandwiches und je einen Kaffee? Nun gut. Eine Touristenfalle muss einmal pro Urlaub sein.  

Nach ein paar Minuten fuhren wir dann weiter zu unserem nächsten Tagesordnungspunkt - der Batterie von Azeville. Diese sollte relativ gut erhalten sein - wir wurden auch hier richtig positiv überrascht. 

Batterie Azeville

Unser nächstes Ziel war eine relativ gut erhaltene Batterie, ähnlich wie wir sie schon am ersten und zweiten Tag besichtigt hatten. Von dieser hatten wir im Vorfeld erfahren, das diese vor kurzem etwas renoviert worden wäre und eine recht gute Aufmachung von der musealen Seite erhalten haben sollte. 

Das können wir nur bestätigen - diese Batterie ist unser eindeutiger Favorit, was die Präsentation betrifft. Auch wenn die Geschütze nicht erhalten sind, so ist die Anlage ansonsten in wirklich gutem Zustand und sehr gut anzuschauen.

 
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Besonders beeindruckend ist die erhaltene Tarnbemalung der Bunker - diese wurden als normannische Schlossruinen getarnt! Komplett mit aufgemalten Balkons, Steinhaufen, Wolken und Bäumen - eine militärische Tromp l'oeuil die ich so bisher noch nie gesehen habe. Wir begannen unsere Tour im ersten Bunker, in dem ein Besucherzentrum untergebracht ist. Mit Audiogeräten ausgerüstet, hatten wir so eine gute Idee, was was im System ist. Ein unterirdischer Gang, der in Teilen original erhalten ist, verbindet die Bunker miteinander und mit einigen Regelbauten, die als Mannschaftsunterkünfte und Depots genutzt wurden. Azeville ist also ein gutes Beispiel, wie die anderen Stellungen wie Merville etc. ausgesehen hätten, wären sie komplett fertig gestellt worden. Azeville scheint eine der wenigen, fertigen Anlagen in der Gegend zu sein. Wir schauten uns also diverse Tunnel und Bunker auf dem Weg zum ersten großen Geschützbunker an.


(Tunnel bei der Batterie Azeville. Vorne restaurierter Beton, hinten original erhalten.)

Alleine das Tunnelsystem war schon spannend - ich fühlte mich an die Stellungen bei Verdun erinnert, ein wenig an den Ostwall - auch Robert war fasziniert. Das war doch etwas anders, als die bisherigen Anlagen, die wir gesehen haben. Das können wir nur bestätigen - diese Batterie ist unser eindeutiger Favorit, was die Präsentation betrifft. Auch wenn die Geschütze nicht erhalten sind, so ist die Anlage ansonsten in wirklich gutem Zustand und sehr gut anzuschauen.


(Geschützbunker mit Tarnbemalung.)

Es dauerte durchaus eine ganze Weile, das Tunnelsystem zu erkunden, danach konnte man dann die Geschützbunker (leider nicht alle) sehen. Im ersten sahen wir direkt etwas sehr beeindruckendes, aber auch bedrückendes. Bei der Landung hatten die Geschütze von hier das Feuer auf die Strände eröffnet und wurden entsprechend von den US-Schiffen bekämpft. Dabei gelang es, einen Volltreffer in einen der Bunker zu erzielen, allerdings explodierte die Granate nicht, sondern durchschlug die Vorderseite des Bunkers, die Innenwand, durchquerte den Mannschaftsraum und durchbrach sogar die Rückwand des Bunkers. 


(Der vordere Kampfraum, wo ein Geschütz montiert war.)

Durch den enormen Druckunterschied hat dieser Durchschuss trotz der nicht explodierten (!) Granate die gesamte Besatzung getötet. Unter anderem diese Aktion führte dann zur Aufgabe der Stellung durch die deutsche Besatzung, auch Munitionsmangel und die drohende bzw. zwischenzeitlich erfolgte Eroberung von Stellungsteilen durch Luftlandetruppen spielte hier mit ein. 


(Durchschuss vom Mannschaftsraum aus gesehen.)

Bei den anderen Bunkern haben wir uns dann noch die erhaltenen Teile angesehen, aber hier wiederholte sich vieles, was wir schon kannten. Dennoch - eine interessante Ausstellung und Präsentation. 


(Übersichtsplan der Stellung.)

Zu Ende des Rundgangs konnte man noch einen kleinen Exkurs mitmachen zu den Fundamenten des Casinos auf dem Bunkergelände - hier wurde dann auch auf die Zivilbevölkerung und das Soldatenleben eingegangen. Das haben wir bei keinem anderen Punkt unserer Tour sonst erlebt, das war besonders interessant. Es wurde darauf eingegangen, das die lokale Bevölkerung zwangsverpflichtet war, beim Bau und Betrieb zu helfen, aber durchaus auch von den deutschen Soldaten vernünftig behandelt wurde. Auch auf die "Bespaßung" der Truppen durch engagierte "Künstlerinnen aus Paris" wurde kurz eingegangen. Spannend.

Nach über einer Stunde waren wir soweit durch, es gibt allerdings auch die Möglichkeit, eine wesentlich längere Dauer zu verweilen, wenn man beim Audioguide alle Texte mithört. So viel Zeit hatten wir aber leider nicht mehr. Unser nächstes und letztes Ziel für die Tour stand ja schon an - die Batterie von Marcouf-Crisbecq. Nicht zu weit weg gelegen, aber dennoch ein weiteres Ziel für uns.

Batterie von Marcouf-Crisbecq

Die Marine-Küsten-Batterie Crisbecq ist eine deutsche Geschützstellung die sich bei Saint-Marcouf, nur wenige Kilometer nordwestlich des Landeabschnitts Utah Beach befindet.

Die Anlage bedeckt eine Fläche von über 4 ha, liegt erhöht und bietet eine ausgezeichnete Sicht auf den Sektor von Saint Vaast la Hougue bis zur Pointe du Hoc. Sie wurde ab Anfang 1942 von der Organisation Todt errichtet und war zum Zeitpunkt der Invasion teilweise noch im Bau. Mit ihren 21-cm Škoda- Langrohrgeschützen beherrschte diese Batterie einen weiten Bereich des Atlantikwalls. Zur Anlage gehörten aber auch 155-mm Kanonen, Flakgeschütze, Granatwerfer und Maschinengewehrstände. Im über 80 km langen Invasionsraum war es die stärkste Anlage dieser Art.

Amerikanische Truppen der bei Utah Beach gelandeten 4. Infanteriedivision griffen zwischen dem 6. und 12. Juni 1944 mehrfach die Batterie an. Die Batteriebesatzung unter dem Kommando von Oberleutnant Walter Ohmsen leistete unter großen Verlusten erbitterten Widerstand. Von 406 Verteidigern konnten sich in der Nacht zum 12. Juni nur noch 78 Mann absetzen.


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Man kann ja nicht immer Glück haben mit allen Dingen, die man sich bei einer Tour anschaut, und die Batterie von Crisbecq war für uns nicht eben der glücklichste Abschlß unserer Tour. Verwöhnt durch das klasse Museum in St Mere Eglise und durch die touristisch gut erschlossene, umfangreich restaurierte Anlage in Azeville, kamen wir in Crisbecq an. Und was wir hier sahen, war ein wilder Mix aus Alt und Neu, aus musealer Aufberietung, Militariamüllhalde und Ikea-Einrichtung (!). Ehrlich. Ein Hoch und Tief der Besichtigung, denn an für sich wäre die Anlage sehr spannend. Leider ist der Besuch nicht eben billig und die Einrichtung... zweifelhaft teilweise. Doch zunächst begannen wir den mit einer schlechten Kopie illustrierten Rundgang der Anlage. Gut, das ich viele Vorkenntnisse hatte, den Erkärungstafeln - gab es hier fast keine. Und wenn, dann mit falschen Informationen. Schade.


(Erhaltener Geschützbunker mit Geschützimitat.)

Schon beim ersten Bunker, den man betreten konnten, konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen - auch wenn wir mittlerweile gelernt hatten, das die Bunkerdecken zum Splitterschutz mit Holzbalken verstärkt waren, so wurden doch Holzbetten im Ikeastil mit Sicherheit nicht genutzt.


(Nachträglich eingebaute Holzeinrichtung. WTF?)

Auch der Rest des Rundgangs brachte wenig Neues, wir kannten von Azeville, Maisy und Merville bereits, wie die Stellungen aufgebaut waren, die Regelbauten dazwischen und auch was in den Stellungen zu sehen war. So ist es sicher nicht ganz fair zu sagen, das wir hier nichts Neues sehen konnten, aber was wir sahen war teilweise sehr weit hergeholt und erinnerte eher an die als Museum getarnten Militariasammlungen, die wir auch schon sahen.


(Gut erhaltener Regelbau mit offensichtlich alles anderer, als originaler Bemalung.)

Was die teilweise erstaunlich falschen Rekonstruktionen betraf - wir vermuteten, das nach einiger Zeit der Betreiber wechselte und der neue Betreiber eine eher... einfachere, kostengünstigere Restaurierung vornimmt, die auf den Besucher attraktiv wirken soll. Es dabei aber mit der Geschichte alles andere als genau nimmt - zum Leidwesen des interessierten und vor allem informierten Besucher, der teilweise mit erheblicher Irritation das sieht. Andererseits gibt es auch hier wirklich spannende Dinge zu entdecken - in einem Bunker waren deutliche Kampfspuren zu sehen von der Erstürmung der Stellung 1944. Diese waren auch nicht überdeckt worden oder ähnliches - ein Besuch könnte sich hier also wirklich lohnen. 


(Durch eine Explosion zerstörter Regelbauteil.)

Für den gesamten Rundgang sollte man auch hier eine gute Stunde einplanen, da leider wenig Tafeln oder Texte zu sehen sind, ist dies natürlich auch schneller zu schaffen. Positiv ist jedenfalls, das die Anlage nicht eben klein ist, 21 Bunker sind insgesamt zu sehen. 


(Verschanufpause vor dem Lazarettbunker.)


(Rundbettung für ein Geschütz.)

Eine Besonderheit sind die erhaltenen Rundbettungen - wie auch woanders wurden zunächst hier die Geschütze aufgestellt. Hier waren ja erst zwei der großen Bunker fertig gestellt für die Geschütze, die Rundbettungen sind also aktiv bei der Invasion genutzt worden, ähnlich wie in Maisy. Man hat auf die Seiten Orte eingetragen, die als Zielkoordinaten für die Kanoniere genutzt wurden. Das haben wir woanders nicht erhalten gesehen. 

Nach einer Stunde waren wir jedenfalls ziemlich mit der Anlage durch, gaben unseren Kopiezettel mit der Beschreibung zurück und verließen die Stellung, Wir sind dann noch durch die angrenzende Kuhweide gewandert, um den außerhalb liegenden Bunker zu erkunden, der sich als erheblich zerstört zeigte. 


(Der außerhalb liegende Bunker.)


(Innen komplett zerstört.)

Als letztes sahen wir noch am Parkplatz den vergitterten Beobachtungsbunker, der ähnlich aussah wie der Bunker in Longues-sur-Mer. 


(Kleiner Beobachtungsbunkr ausserhalb des Geländes.)

Wir gingen rundherum und sahen, das ein Drittel durch eine Explosion verschüttet war - und an der Rückseite des Bunkers waren die Eingänge vergittert. Obwohl - der linke Eingang war nicht so richtiggut verschlossen: Das Gitter war lose und wir sind dann kurz in den Bunker eingestiegen. Innen drin war es eindeutig interessanter, als in den grundrenovierten Bunkern der offiziellen Anlage, auch wenn alles voller Glas und Schutt war. 


(Eigentlich vergittert - aber links nicht so wirklich...)

Wir haben hier ein paar Bilder im Schein unserer Taschenlampen gemacht, aber das Untergeschoss des Bunkers wie auch ein großer Teil des Inneren war leider eingestürzt und nicht betretbar. 


(Im Innern des schwer zerstörten Bunkers.)


(Verschüttetes Untergeschoß.)


(Plan des Bunkers.)

Dennoch ein toller Abschluss unserer Tour, hier einen wenig bekannten Bunker so unerschlossen sehen zu können. Das versöhnte uns deutlich mit der nicht so optimalen Tour durch Crisbecq. Wir haben dann noch kurz im Auto eine kalte Cola getrunken und dann - ging es auch schon los Richtung Heimat, Abfahrt war gegen 15 Uhr. Und bis kurz nach Bayeux war die Rückfahrt auch klasse über die Autobahn. 

Doch dann war uns das Glück nicht mehr hold, denn wir standen stundenlang in einem Stau in Nordfrankreich. Unsere Ankunft verzögerte sich so bis weit nach Mitternacht, erst gegen 2 Uhr morgens waren wir zurück, statt der angepeilten 23-24 Uhr. Dennoch eine insgesamt sehr spannende und nicht zuletzt einigermaßen günstige Reise. Inklusive aller Eintritte, Sprit, neuen Gummistiefeln, Verpflegung und Übernachtung lagen wir pro Person unter 180 Euro. Hätten wir den Normandiepass gekauft, wären wir nochmals 5-10 Euro weniger los geworden, aber irgendwas ist ja immer...

 

Letzte Aktualisierung am 12.11.2009